Ein Comic von Richard Marazon (Autor) und
Jean-Michel Ponzio
(Illustrator), Bd. 1
Klappentext:
Kann man die Auswirkungen einer Idee, oder noch besser das, was eine
Idee entstehen lässt, voraussehen?
15 Personen von unterschiedlicher
Nationalität, sozialem Milieu, Alter und Geschlecht verschwinden zur gleichen
Zeit wie vom Erdboden. Sie werden auf einer Geheimbasis namens »Pelikan B«
festgehalten, wo sie jegliches Identitätsgefühl verlieren und als Versuchskaninchen
benutzt werden. Die für das streng geheime Projekt rekrutierten Wissenschaftler
scheinen sich bei ihren Versuchsreihen vor allem für die unterschiedlichen
Reaktionen der Probanden zu interessieren.
Ein spannendes SF-Psychodrama vom
bewährten Gespann Marazano/Ponzio (Der Schimpansenkomplex).
Kommentar:
Das Thema ist interessant und erinnert an eine Fernsehserie aus den
70er Jahren mit Steve McQueen (The Getaway). Auch Aldous Huxleys Roman «Brave New World» könnte für diese Geschichte
Pate gestanden haben, denn es handelt sich darin um existentielle Fragen einer «no future» Gruppe. Die Erzählung wirkt
sehr abstrakt und wirft damit mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Die
Charaktere wirken substanzlos, denn der Leser sieht zwar, wer eine Rolle
spielt, aber er erfährt nichts über die Personen selbst. Das kann auch bewusst so inszeniert sein,
denn die Geschichte ist mit dem ersten Band noch nicht fertig erzählt. Ponzios Illustrationen hingegen beeindrucken,
da sie eher einem Foto bzw. «filmstill» als einer Zeichnung ähneln.
Die Darstellungen stecken voller Details und könnten auch aus der Feder von Nicolas
Genzianella (Bunker, Splitterverlag) entstammen. Die Erzählung bleibt in diesem
Auftaktband – bewusst - unkonkret und lässt den Leser damit unbefriedigt
zurück. Die Fragen, wer genau hinter den Experimenten steckt, was dabei erhofft
wird und was dies alles mit dem Theoretiker aus der Anfangsszene zu tun hat, werden
voraussichtlich im Band 2 entschlüsselt.