Ein
Graphic Novel von Manu Larcenet
Klappentext:
Wahnsinniger Psychopath oder
gerissener Killer? Polza Mancini steht unter Mordverdacht und zieht die
Ermittler immer tiefer in seine Welt. Scheinbar ungerührt berichtet er über
Suizid, Missbrauch und körperliche Gewalt. Nur der Name Carole Oudinot scheint
die Selbstbeherrschung des unförmigen Riesen einen Moment lang ins Wanken zu
bringen. Das psychologische “Katz-und-Maus-Spiel” mit der Polizei steuert auf
seinen Höhepunkt zu.
Autoreninfos:
Manu Larcenet, geboren 1969, zählt zu den
führenden Autoren des frankobelgischen Gegenwartscomics, der sich
traumwandlerisch sicher zwischen den Gattungen und Stilen bewegt. Sein
vielfältiges Schaffen reicht vom Kindercomic über Sozialstudie bis hin zur
sensiblen autobiografischen Geschichte. 2012 wurde "Blast" 1 in
Angoulême prämiert.
Kommentar:
Der Zeichner und Autor Manu Larcenet
hat mich schon lange als Fan für sich gewonnen. Mit «Blast»
begibt er sich in eine düstere Schwarzweisswelt, die nur in seltenen Momenten
mit Farbe angereichert wird, wenn der Blast über Polza Mancini hereinbricht. Diese farbenfrohen Muster und Piktogramme wurden anscheinend von
Kindern gezeichnet und passen sehr gut zu der psychologisierten Erzählung.
Larcenet erzählt und zeichnet mit
grosser emotionaler Wucht, und so sehen die Zeichnungen auch aus. Viel Schwung,
viel Dynamik, manchmal nur als Skizze oder Schatten in der Nacht, dann wieder
mit vielen Details. Auch im Band 3 ist der Hauptcharakter
Polza Mancini ziemlich unappetitlich geblieben und muss sich - wie schon in den
vorherigen Bänden - in einem Polizeiverhör verantworten. Was ihm genau zur Last
gelegt wird, wird im vorliegenden Band etwas klarer; nämlich ein Mord oder zwei
sogar! Das Verhör stellt weiterhin die Rahmenhandlung von Blast dar, denn in
ihm erzählt Polza aus seinem Leben.
Es ist ein anderer Larcenet, als
der, den man bis anhin aus «Die Rückkehr aufs Land» und «Der alltägliche Kampf»
kannte. Man hat den Eindruck, als hätte sich nicht nur seine Hauptfigur von
allen sozialen, sondern er selbst sich auch von allen grafischen Zwängen
befreit.
Beim Verlag Dargaud in Frankreich
wurde bereits der vierte und letzte Band von Blast herausgegeben. Warten wir
also mit Spannung auf die Übersetzung!