Samstag, 27. Dezember 2014

Die Sternbande

Ein Comic von Luca Enoch (Autor) und Claudio Stassi (Zeichnungen)













Klappentext:
Die aktuelle Lage und der Konflikt um Palästina sind heute allgemein bekannt, aber was geschah in dieser Region eigentlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Damals war nicht in erster Linie das palästinensische Volk der Feind des Zionismus, sondern das britische Königreich, das nach dem Ersten Weltkrieg die Besiedelung der Region verwaltete. Vor diesem Hintergrund steht die Geburtsstunde von Lechi, einer terroristischen Untergrundorganisation, die auch unter dem Namen Stern Gang (zu Deutsch: Stern-Bande) bekannt wurde.
In ihrer herausragenden Graphic Novel über eine der spannungsreichsten Konfliktzonen der Erde bringen Luca Enoch und Claudio Stassi Licht in eine dunkle Episode der jüngeren Geschichte, die beinahe in Vergessenheit geraten ist.

Autoreninfos:








Luca Enoch (Mailand 1962) betritt die Weit des Comics mit seinem
Werk Sprayliz in der italienischen Wochenzeitschrift L'lntrepido und
wird innerhalb kürzester Zeit einer der wichtigsten Zeichner für
den Mailänder Comic-Verlag Sergio Bonelli Editore, für den er unter
anderem die in Italien bekannten Comics Gea und Lilith schreibt.
Ein anderes bekanntes Werk von ihm ist Dragonero, das 2010 auch
in deutscher Sprache erschienen ist.











Claudio Stassi (Palermo, 1978) ist der Autor der Comic-Fassung
des Romans Per questo mi chiamo Giovanni von Luigi Garlando. Der
Comic kam in Italien, Frankreich und Spanien heraus. Zu seinen
Werken zählen außerdem Brancaccio mit Geschichten über die
Mafia und die Graphie Novel Pour Ia vie. ln Zusammenarbeit mit
dem Autor Fabrizio Lo Bianco zeichnet er für die in Italien bekannte
Wochenzeitschrift II Giornalino. Momentan lehrt er an der ComicSchule

in Barcelona, wo er lebt und arbeitet.


Kommentar:

Dieser Teil der Geschichte des Staates Israel war für mich bis lang unbekannt. Dabei beschränkt sich diese Graphik Novel nicht nur auf die Terrorakte der Stern-Bande, sondern zeigt auch sehr plastisch, wie Terrorismus entsteht und funktioniert. Dogmatischen Diskussionen führen schliesslich zum «pragmatischen» Handeln. Zunächst nimmt die Stern-Bande noch Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Doch diesen Vorsatz verliert sie mehr und mehr aus den Augen, was sie auch die Sympathien des Volkes kostet. Sie wird zur getriebenen ihrer eigenen Ideen: Die Gründung eines Staates Israel nach biblischen Vorgaben (Grenze).  Vergleicht man diese Geschichte mit den heutigen Terrorgruppierungen, findet man leicht Übereinstimmungen mit dem Wirken der Stern-Bande. Obwohl die Aufarbeitung historischer und feststehender Tatsachen in Form einer Graphik Novel immer die Gefahr einer Abstraktion in sich birgt, liegt ein spannender Band mit viel Wissenswertem vor.



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