Ein
Comic von Luca Enoch (Autor) und Claudio Stassi (Zeichnungen)
Klappentext:
Die aktuelle Lage und der Konflikt um
Palästina sind heute allgemein bekannt, aber was geschah in dieser Region
eigentlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Damals war nicht in erster Linie das
palästinensische Volk der Feind des Zionismus, sondern das britische
Königreich, das nach dem Ersten Weltkrieg die Besiedelung der Region
verwaltete. Vor diesem Hintergrund steht die Geburtsstunde von Lechi, einer
terroristischen Untergrundorganisation, die auch unter dem Namen Stern Gang (zu
Deutsch: Stern-Bande) bekannt wurde.
In ihrer herausragenden Graphic Novel
über eine der spannungsreichsten Konfliktzonen der Erde bringen Luca Enoch und
Claudio Stassi Licht in eine dunkle Episode der jüngeren Geschichte, die
beinahe in Vergessenheit geraten ist.
Autoreninfos:
Luca Enoch (Mailand 1962) betritt die Weit des Comics
mit seinem
Werk
Sprayliz in der italienischen Wochenzeitschrift L'lntrepido und
wird
innerhalb kürzester Zeit einer der wichtigsten Zeichner für
den
Mailänder Comic-Verlag Sergio Bonelli Editore, für den er unter
anderem
die in Italien bekannten Comics Gea und Lilith schreibt.
Ein
anderes bekanntes Werk von ihm ist Dragonero,
das 2010 auch
in
deutscher Sprache erschienen ist.
Claudio Stassi (Palermo, 1978) ist der Autor der
Comic-Fassung
des
Romans Per questo mi chiamo
Giovanni von Luigi Garlando. Der
Comic
kam in Italien, Frankreich und Spanien heraus. Zu seinen
Werken
zählen außerdem Brancaccio mit Geschichten über die
Mafia
und die Graphie Novel Pour Ia vie. ln Zusammenarbeit mit
dem
Autor Fabrizio Lo Bianco zeichnet er für die in Italien bekannte
Wochenzeitschrift
II Giornalino. Momentan lehrt er an der ComicSchule
in
Barcelona, wo er lebt und arbeitet.
Kommentar:
Dieser Teil der Geschichte des
Staates Israel war für mich bis lang unbekannt. Dabei beschränkt sich diese Graphik Novel nicht nur auf die Terrorakte der Stern-Bande, sondern zeigt
auch sehr plastisch, wie Terrorismus entsteht und funktioniert. Dogmatischen
Diskussionen führen schliesslich zum «pragmatischen» Handeln. Zunächst nimmt die
Stern-Bande noch Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Doch diesen Vorsatz verliert
sie mehr und mehr aus den Augen, was sie auch die Sympathien des Volkes kostet. Sie wird zur getriebenen ihrer eigenen Ideen: Die Gründung eines Staates
Israel nach biblischen Vorgaben (Grenze). Vergleicht man diese Geschichte mit den heutigen
Terrorgruppierungen, findet man leicht Übereinstimmungen mit dem Wirken der
Stern-Bande. Obwohl die Aufarbeitung historischer und feststehender Tatsachen in
Form einer Graphik Novel immer die Gefahr einer Abstraktion in sich birgt,
liegt ein spannender Band mit viel Wissenswertem vor.
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