Mittwoch, 20. November 2013

Herodium, Bd. 3 (von 4)

Ein Comic von Jean-Luc Istin (Text und Retuschen) und Roberto Viacava (Zeichnungen)














Klappentext:
Das Heilige Land im 12. Jahrhundert. Auf rätselhafte Weise verschwinden junge arabische Mädchen. Alle waren Waisen und hatten dasselbe Symbol eintätowiert: Die Hand der Fatima. Zur gleichen Zeit wird der Herzog Milon de Plancy auf heimtückische Weise von vier Vermummten ermordet. Doch dies ist nur der Anfang einer Mordserie, die in Verbindung mit mysteriösen Schriften steht, deren Enthüllung das Ende des freien Jerusalems einläuten und selbst das heilige Rom erzittern lassen könnten.

Gemeinsam mit dem jungen König von Jerusalem macht sich der Erzdiakon Wilhelm von Tyrus daran, Licht in die mörderische Verschwörung zu bringen.

"Herodium" ist der dritte von insgesamt vier Teilen der Reihe "Das fünfte Evangelium", die geschickt historische Fakten und Fiktion vermischt und daraus einen packenden Thriller entstehen lässt, in dessen Mittelpunkt eine mörderische Verschwörung steht. Kern der Verschwörung und Gegenstand des Begehrens vieler Parteien ist das sagenumwobene "Fünfte Evangelium", ein verschollener Teil der Heiligen Schrift, der angeblich die Wahrheit über Jesus Christus enthält: Der Sohn Gottes soll selbst einen Sohn gehabt haben. Sollte dies ans Licht kommen, dann könnte es die Grundfesten des Christentums erschüttern und selbst das Heilige Rom erzittern lassen.
Die Idee von verschollenen Apokryphentexten, die unangenehme Wahrheiten enthüllen, welche die Kirche mit allen Mitteln zu verbergen sucht, ist nicht neu, wurde aber in diesem Comic von Jean-Luc Istin (Texte und grafische Retuschen), Roberto J. Viacava (Zeichnungen) und Èlodie Jaquemoire (Kolorierung) packend und originell umgesetzt.



Kommentar:
Wie bereits die ersten beiden Bände fordert auch "Herodium" viel Konzentration vom Betrachter, denn viele Handelnde treten auf - vielen von ihnen haben wirklich gelebt, zum Beispiel Wilhelm von Tyrus, König Balduin und Saladin -, viele historische Ereignisse und Zusammenhänge werden nur kurz angerissen und die Sprünge von Schauplatz zu Schauplatz, von einer handelnden Partei zur nächsten sind optisch meistens nicht wirklich klar ersichtlich. Da der dritte Band im Oktober 2013 bei Splitter erschienen ist, der vorangegangene aber vor mehr als drei Jahren im März 2010, ist es nicht ganz einfach, den Anschluss zu finden. Daher empfiehlt es sich, zuerst die Teile "Die Hand der Fatima" und "Die Höhle des Zerberus" noch einmal zu lesen, um direkt in die Fortsetzung der Geschichte eintauchen zu können. Dann erwartet den Leser eine faszinierende, bildgewaltig inszenierte und zumeist sehr düstere Reise ins 12. Jahrhundert, mitten hinein in eine brutale Welt voller Verrat und Mord. Der Titel des abschließenden vierten Bandes steht derzeit noch nicht fest.




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