Montag, 10. November 2014

Die Rückkehrer, wenn der Krieg im Kopf nicht endet

Ein Graphik Novel von Maël (Zeichnungen) und Olivier Morel (Text)













Klappentext:
Olivier Morel ist ein französischer Filmemacher, der sich in seiner Arbeit oft mit dem Krieg und seinen Folgen für die einzelnen Soldaten auseinander gesetzt hat. In diesem Comic folgt er amerikanischen Veteranen des Irakkriegs und zeigt, welche enormen Schwierigkeiten sie haben, sich wieder in den Alltag ihrer Heimat einzugliedern. Viele leiden unter einem post-traumatischen Belastungssyndrom (PTBS), das auch bei vielen Bundeswehrsoldaten diagnostiziert wird, wenn sie von ihren Auslandseinsätzen zurückkehren. Ein beklemmend aktuelles Thema, das uns besonders 2014, dem Jahr des Rückzugs aus Afghanistan, beschäftigen wird.

Kommentar:
Auf der Grundlage der Vorarbeiten zum Film und dem Film selbst beruht die Graphic Novel «Die Rückkehrer». Gemeinsam mit dem französischen Comic-Zeichner und -Autor Maël hat Morel ein tolles Werk erschaffen, das den Film, wie ich gelesen habe, vielleicht sogar noch in den Schatten stellt. Diese Graphic Novel spricht ein wichtiges Thema an, das in unserer Gesellschaft noch stärker berücksichtigt werden sollte. Die gute zeichnerische Umsetzung kann einen Anstoss dazu liefern und vielleicht gerade jüngere Menschen zu einer Auseinandersetzung anregen.

Handlungen und Gespräche, die in der Gegenwart stattfinden, sind ausnahmslos schwarz-weiss gehalten. Sobald sich aber Gegenwart und Vergangenheit vermischen oder sich die einzelnen Personen an bestimmte Ereignisse erinnern, sind die Bilder in einem rotbraunen Ton gehalten. Gerade diese Bilder geben einen Einblick in die Gedanken der Veteranen. Dass diese Bilder den Betrachter in besonderer Weise berühren, liegt auch an der guten Arbeit des Zeichners. Meiner Meinung nach schafft es Maël sehr gut, die Stimmung der Situationen und die Gefühle der Protagonisten in den Bildern wiederzugeben. Die variierende Anzahl und Grösse der Panels auf den einzelnen Seiten sorgt für Abwechslung, hebt aber auch wichtige Punkte innerhalb der Erzählung besonders hervor.




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