Donnerstag, 26. Dezember 2013

Der spazierende Mann

Ein Graphic Novel von Jiro Taniguchi















Klappentext:
Leise Stimmungen einfangen, Atmosphäre aufbauen, Empfindungen auslösen... Kaum einer versteht sich so gut auf dieses Handwerk wie Jiro Taniguchi.
Der Autor und Zeichner lässt seinen Protagonisten schlichtweg spazieren gehen. Ein ländlich geprägter Vorort einer japanischen Großstadt bildet das äußere Szenario der achtzehn Episoden. Nach innen zählen rein die stillen Beobachtungen der Natur, der Mitmenschen, des eigenen Verhaltens − eine Sammlung ganz alltäglicher Szenen, die in ihrer Schlichtheit verzaubern. Nicht umsonst ist dieses Buch das wohl bekannteste Werk des mehrfach preisgekrönten Autoren Taniguchi, dem europäischsten unter den japanischen Comiczeichnern. 


Kommentar:
Es geschieht nicht viel Aufregendes im Leben des Mannes, der mit seiner Frau in eine andere japanische Stadt umgezogen ist. Nichts Aufregendes, wenn die Kategorien des gehetzten westlichen Lebens oder die Verheissungen von Abwechslung, Wildnis und Selbstverwirklichung als Messlatte dienen. In Der spazierende Mann aber sind die Kleinigkeiten der Umgebung massgebend auch für das Erlebnis der Leser dieser Graphic Novel. Sie ist nichts anderes als ein Art Roadmovie für den Fussgänger. Der Mann erledigt und erlebt alles zu Fuss. Er entdeckt die Schönheiten und Seltsamkeiten in ewig langen Erkundungstouren. Und dabei wird viel über Mentalität und Kultur des asiatischen Landes deutlich. Einen alten Mann verfolgt er zunächst mit seinen Blicken. Dann macht er sich einen Sport daraus, ihn zu überholen, lässt sich selbst danach wieder zurückfallen, überholt ihn, zurückfallen und überholen. Mir hat das Buch sehr gefallen, ich kann es jedem weiterempfehlen.



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