Donnerstag, 26. Dezember 2013

Der Kartograph

Ein Graphic Novel von Jiro Taniguchi















Klappentext:
Japan zu Beginn des 19. Jahrhunderts…
Neugier, Wissensdrang und ein hohes Maß an Achtsamkeit bestimmen die Schritte des Mannes, dessen Messungen, Notizen und Zeichnungen sich zur ersten Landkarte Japans zusammenfügen.
Jiro Taniguchi nimmt Leben und Wirken des Kartographen Ino Tadataka zum Anlass, die Edo-Periode zu porträtieren. Neben berühmten Malern und Holzschnitzern wie Hokusai oder Hiroshige prägten Haiku-Dichter wie Basho und moderne Spielarten des Theaters wie das Joruri diese Zeit des Aufbruchs. Mit konzentriertem und liebevollem Blick lenkt Jiro Taniguchi die Aufmerksamkeit auf das Gesellschafts- und Alltagsleben im historischen Edo, dem heutigen Tokyo.
Der Kartograph überrascht mit neuen Perspektiven: zu Lande, zu Wasser und in der Luft – jedes Element erweckt die Leidenschaft des Wissenschaftlers. Und wie kein anderer versteht es Jiro Taniguchi, die Entdeckungen des Kartographen zu Erfahrungen des Lesers und Betrachters zu machen.


Jiro Taniguchi wurde 1947 in Tottori, Japan, geboren. Seine Karriere als Comic-Zeichner startete er 1972. Er gilt heute weltweit als einer der renommiertesten Manga-Zeichner. Auf deutsch liegen bereits mehrere Werke bei Carlsen und Schreiber & Leser vor, weitere sind in Vorbereitung.

Kommentar:
Jiro Taniguchi ist einer der ganz grossen Meister der japanischen Manga und Poet der kleinen Dinge, der als einer der wichtigsten Vertreter enorm viel dazu beigetragen hat, das internationale Renommee dieser Comicform zu steigern. Schon in den 1980er Jahren hat er sich von den gängigen Manga-Genres verabschiedet und eine neue Form des literarischen Mangas entwickelt, die insbesondere im Comic-Hochkulturland Frankreich schnell für Begeisterung gesorgt hat. Von seinem umfangreichen Werk ist bislang nur ein relativ kleiner Teil in deutscher Übersetzung erschienen.
Anhand der historischen Figur des Kartographen Ino Tadataka gibt Taniguchi Einblicke in die Edo-Periode in Japan am Anfang des 19. Jahrhunderts. Sein Bestreben ist es nicht grosse historische Ereignisse darzustellen, sondern Einblicke in das Gesellschaftsleben und alltägliche Ereignisse einer Zeit zu geben, in der Tokyo noch Edo hiess. Dies geschieht nicht in Form einer kontinuierlichen Erzählung, sondern durch die Aneinanderreihung kleiner Geschichten und Episoden die nicht im direkten Zusammenhang stehen: jede kann für sich genommen werden und trotzdem ergibt sich ein grosses, homogenes Ganzes. Dadurch entsteht ein wunderschönes Zeitportrait in dem insbesondere auch in die Natur schweifende Blicke und die zeitgenössische Kunst ihren Platz haben.


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