Klappentext:
Japan zu Beginn des 19.
Jahrhunderts…
Neugier, Wissensdrang und ein hohes Maß an Achtsamkeit bestimmen
die Schritte des Mannes, dessen Messungen, Notizen und Zeichnungen sich zur
ersten Landkarte Japans zusammenfügen.
Jiro Taniguchi nimmt Leben und Wirken
des Kartographen Ino Tadataka zum Anlass, die Edo-Periode zu porträtieren.
Neben berühmten Malern und Holzschnitzern wie Hokusai oder Hiroshige prägten
Haiku-Dichter wie Basho und moderne Spielarten des Theaters wie das Joruri
diese Zeit des Aufbruchs. Mit konzentriertem und liebevollem Blick lenkt Jiro
Taniguchi die Aufmerksamkeit auf das Gesellschafts- und Alltagsleben im
historischen Edo, dem heutigen Tokyo.
Der Kartograph überrascht mit neuen
Perspektiven: zu Lande, zu Wasser und in der Luft – jedes Element erweckt die
Leidenschaft des Wissenschaftlers. Und wie kein anderer versteht es Jiro
Taniguchi, die Entdeckungen des Kartographen zu Erfahrungen des Lesers und
Betrachters zu machen.
Jiro Taniguchi wurde 1947 in Tottori, Japan,
geboren. Seine Karriere als Comic-Zeichner startete er 1972. Er gilt heute
weltweit als einer der renommiertesten Manga-Zeichner. Auf deutsch liegen
bereits mehrere Werke bei Carlsen und Schreiber & Leser vor, weitere sind
in Vorbereitung.
Kommentar:
Jiro Taniguchi ist einer der ganz grossen Meister der
japanischen Manga und Poet der kleinen Dinge, der als einer der wichtigsten
Vertreter enorm viel dazu beigetragen hat, das internationale Renommee dieser
Comicform zu steigern. Schon in den 1980er Jahren hat er sich von den gängigen
Manga-Genres verabschiedet und eine neue Form des literarischen Mangas
entwickelt, die insbesondere im Comic-Hochkulturland Frankreich schnell für
Begeisterung gesorgt hat. Von seinem umfangreichen Werk ist bislang nur ein
relativ kleiner Teil in deutscher Übersetzung erschienen.
Anhand der historischen Figur des Kartographen Ino
Tadataka gibt Taniguchi Einblicke in die Edo-Periode in Japan am Anfang des 19.
Jahrhunderts. Sein Bestreben ist es nicht grosse historische Ereignisse
darzustellen, sondern Einblicke in das Gesellschaftsleben und alltägliche
Ereignisse einer Zeit zu geben, in der Tokyo noch Edo hiess. Dies geschieht
nicht in Form einer kontinuierlichen Erzählung, sondern durch die
Aneinanderreihung kleiner Geschichten und Episoden die nicht im direkten
Zusammenhang stehen: jede kann für sich genommen werden und trotzdem ergibt
sich ein grosses, homogenes Ganzes. Dadurch entsteht ein wunderschönes
Zeitportrait in dem insbesondere auch in die Natur schweifende Blicke und die
zeitgenössische Kunst ihren Platz haben.
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