Graphic
Novel von Emmanuel Moynot (Szenario und Zeichnungen) nach einem Roman von Jean Vautrin
Klappentext:
Es regnet an diesem 9. September, als Francois
Frederic Frey, genannt F.F.F. aus dem Gefängnis kommt, in dem er drei lange
Jahre saß, unter anderem wegen Sozialhilfebetrugs und gefälschter Rechnungen.
Ein paar Schritte weiter versucht der Privatdetektiv Gus Carape mehr schlecht
als recht, seine Zeit totzuschlagen, da seine Unfähigkeit, welche Fälle auch
immer zu lösen, zu einem chronischen Mangel an Kundschaft im Büro seiner
Detektei Spector führt. Noch etwas weiter versucht auch der alternde Kommissar
Kowalski einmal in seinem Leben Erfolg zu haben, indem er Morales‘ Lagerhaus
überwacht. Drei Schicksale, denen ein gewisses Pech, um nicht zu sagen
Hoffnungslosigkeit gemeinsam ist. Doch erst auf der Autobahn von Bordeaux nach
Toulouse werden diese drei Lebenswege sich wirklich kreuzen. Auf dem Programm:
eine Leiche im Kofferraum, ein entlaufener Hund, eine eher idiotische als
bösartige Verfolgungsjagd und ein unglücklicherweise in einen Bus mit Japanern
eingestiegener Autist, dessen Mutter, eine überzeugte spanische Kommunistin,
ihn verzweifelt sucht. Emmanuel Moynot meldet sich mit einem Comicroman einer
Gattung zurück, die er gut kennt: dem Krimi. Diesmal mit der Adaption eines
2001 erschienen Romans von Jean Vautrin, der auf ironische Weise eine ganze
Reihe genrebekannter Charaktere vereint: den rachsüchtigen Ex-Knacki, den
erfolglosen Privatdetektiv, korrupte Polizisten und Politiker, aufreizende
Frauen... Eine grafische Erzählung voller Spannung und Humor.
Kommentar:
Mit der Comicadaption von Vautrins
Werk «Der Mann, der sein Leben ermordete» aus dem Jahre 2001, wird die
Definition des Roman Noir auf das vortrefflichste erfüllt. Schräge Typen,
Anarchie. Die vom Zeichner Moynots entworfene Szenerie greift die Stimmung des Romans
treffend auf. Er versteht es, den Stil seines Vorbildes Jacques Tardi (vgl.
Vorwort) phänomenal weiterzuentwickeln und der harten «Gangart» der Erzählung
auch grafisch gerecht zu werden. So hält er sich nicht mit allzu vielen Details
auf und scheut auch nicht grobe Schraffuren. Schon der Plot der Geschichte
lässt die Verlierer in den Mittelpunkt rücken. Dieser Comic hat immer dann seine
grossartigen Momente, wenn die Geschichte nachts, in der Dämmerung, im Regen,
an heruntergekommenen Orten oder in miesen Hotels spielt. Als Krimi-Comic sehr
empfehlenswert.
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