Mittwoch, 21. Mai 2014

Wie ein leeres Blatt

Ein Graphic Novel von Pénélope Bagieu (Autorin und Boulet (Zeichnungen)














Klappentext:
Pénélope Bagieu variiert in WIE EIN LEERES BLATT das klassische Thema einer Heldin mit Gedächtnisverlust auf ebenso wunderbare wie originelle Weise. Die junge Pariserin Eloise kommt eines Abends auf einer Bank zu sich und weiß nicht mehr, wer sie ist. Langsam erforscht sie ihr eigenes, leider viel zu banales Leben, in dem sie sich weder als Geheimagentin noch als Klon ihrer Selbst oder als Verbrecherin entpuppt. Ohne je herauszufinden, was ihr zugestoßen ist, ergreift sie die Chance und beginnt ihr Leben noch einmal neu - wie ein leeres Blatt.

Autoren Info:
Penelope Bagieu wurde 1982 als Tochter korsischer und baskischer Eltern geboren, und studierte an der Ecole nationale supérieure des Arts Décoratifs, wo sie sich auf Multimedia und Animation spezialisierte. Nach ihrem Abschluss arbeitet sie in der Illustration und für große Werbekampagnen, für Buchverlage und für Pressepublikationen. Es folgen die dreibändige Comic-Serie JOSEPHINE, die alsbald eine Verfilmung, und Übersetzungen in zahlreichen Ländern erfährt, sowie das Album CADAVRE EXQUIS im Rahmen der Reihe »Bayou«, das 2010 in die Auswahl des Comic-Festivals von Angoulême aufgenommen wird. Ausserdem ist sie Herausgeberin einer Comic-Reihe im Taschenbuchformat.

Boulet, 1975 geboren, beginnt zunächst im Magazin TCHÔ! des Verlags Glénat zu veröffentlichen, wo seine vier Hauptserien veröffentlicht werden: RAGHNAROK, LA RUBRIQUE SCIENTIFIQUE, WOMOKS mit Reno als Zeichner, sowie LE MIYA, mit eben jenem Reno, Julien Neel und Libon. Gleichzeitig ist er (neben Nicolas Wild) Co-Autor für Lucie Albons LE VŒU DE MARC, und für LE VŒU DE SIMON (neben Lucie Albon selbst).


Kommentar:
Boulet und Pénélope Bagieu erzählen eine interessante und spannende Geschichte, die einem relativ kurz gefassten aber glaubwürdigen Ende zuläuft. Hauptaugenmerk liegt auf der selbstentfremdeten Eloise und ihrem Umgang mit dem somit nicht alltäglichen Alltag. Humorvoll gehen die Autoren auch damit um, dass Eloise immer wieder obskuren was-wäre-wenn-Gedanken nachhängt. Mir hat die Geschichte sehr gefallen. Die Zeichnungen wirken klar und auf den ersten Blick verspielt und erfrischend simpel. Sie entpuppen sich aber oftmals als detaillierte, vielschichtige Spiegelungen der Handlungsebene. Graphisch sehr interessant. Was mit Leichtigkeit und Spannung daher kommt, offenbart sich als existentielle Suche nach dem eigenen Ich. Und die beschäftigt schließlich uns alle. Oder?



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