Ein
Comic-Drama von Alison Bechtle (Text und Zeichnungen)
Klappentext:
Nach ihrem internationalen
Bestseller »Fun Home«, in dem Alison Bechdel ihrem Vater nachspürte, erscheint
nun ihre gewitzte, melancholische Abrechnung mit ihrer Mutter, die das Leben
der Tochter bis heute bestimmt. Mit ihrer unverwechselbaren Kunst, Bilder und
Worte gegeneinander zu setzen, pflügt Alison Bechdel das oft beackerte Terrain
der Mutter-Tochter-Beziehung ganz neu um und ermöglicht einen vollkommen
frischen Blick auf die erste Beziehung unseres Lebens.
»Ich kann dieses Buch
nicht schreiben, wenn ich meine Mutter nicht aus dem Kopf kriege«, erzählt
Bechdel ihrer Therapeutin. »Aber ich kriege sie nur aus dem Kopf, wenn ich
dieses Buch schreibe.« Den komplexen Prozess, mit der eigenen Geschichte und
den eigenen Eltern klarzukommen, zeichnet Alison Bechdel auf noch nie
dagewesene Weise nach und auf. Sie bewegt sich dabei ebenso elegant auf den
Spuren Virginia Woolfs wie in den Schriften des Psychoanlytikers Donald
Winnicott, den sie gern als Mutter gehabt hätte. Kaum verwunderlich bei einer
Mutter, die im echten Leben urplötzlich aufhört, die Tochter zu küssen, und
immer auf Abstand bleibt. Fast jede Tochter hat ungeklärte Konflikte mit der
eigenen Mutter, aber wenige sind dabei so ehrlich wie Alison Bechdel.
Autoreninfos:
Alison Bechdel wuchs im ländlichen Pennsylvania auf und zog nach ihrem
Collegeabschluss nach New York. Dort begann sie 1983 die Comics Dykes to
Watch Out For zu zeichnen, die zunächst monatlich in einer feministischen
Zeitschrift erschienen. Heute werden ihre Comics vierzehntägig in mehr als
fünfzig Zeitschriften veröffentlicht.
Kommentar:
Schwere Kost und nicht einfach zum Lesen. Der
komplexe Prozess einer umfassenden Psychoanalyse rundum eine
Mutter-Tochter-Beziehung. Mit der eigenen Geschichte und den eigenen Eltern
klarzukommen, zeichnet Alison Bechdel auf intensive Weise nach und auf. Sie
bewegt sich dabei ebenso elegant auf den Spuren Virginia Woolfs wie in den
Schriften des Psychoanalytikers Donald Winnicott, den sie gern als Mutter
gehabt hätte.
Dieser Comic ist eine komplexe Mischung aus
Therapie, Selbstanalyse, Gesprächsprotokollen und Erinnerungsarbeit, bei
gleichzeitiger zeichnerischer Verarbeitung dieses Prozesses. Im Laufe der 300 (!),
mit klarem feinen Strich gezeichneten Seiten wird klar, dass die in Vermont
lebende Bechdel nie die ersehnte Anerkennung ihrer Mutter gewinnen kann. Nach
Lesung dieses Werks bin ich mir nicht im Klaren ob die professionell
aufgearbeitete Psychoanalyse sich überhaupt als Comicvorlage eignet. Ein
Therapiebuch für Liebhaber.
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