Samstag, 24. Mai 2014

Zweite Generation – Was ich meinem Vater nie gesagt habe

Ein Graphic Novel von Michel Kichka (Text und Zeichnungen)




















Klappentext:
Michel Kichka gewährt in Zweite Generation einen persönlichen Einblick in die Beziehung zu seinem Vater Henri. Dieser, 1926 geboren und 1942 nach Ausschwitz deportiert, musste miterleben, wie seine gesamte Familie von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs sind im Familienleben der Kichkas präsent und beeinflussen das Alltagsleben und die Erziehung der Kinder, zum Beispiel am Esstisch, in der Schule und auf Familienfeiern. Für Michel Kichka ist es eine lebenslange Aufgabe geworden, sich mit der Biographie seines Vaters und mit dem Trauma seiner Eltern, das durch die Shoah verursacht wurde, auseinanderzusetzen.

Autoreninfos:
Michel Kichka gehört zu den wichtigsten Comic-Künstlern Israels. Er wurde 1954 in Belgien geboren und emigrierte 1974. Kichka unterrichtet an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem (der staatlichen Kunsthochschule) und beeinflusste zahlreiche israelische Künstler. Er arbeitet regelmäßig als Karikaturist für internationale Zeitungen, z. B. für Courrier International und Herald Tribune. Außerdem engagiert er sich in der Organisation Cartooning for Peace.

Kommentar:

Es gibt bereits einige Comics über den Holocaust. Ihr berühmtester Vertreter ist «Maus» von Art Spiegelmann. Michael Kichka geht die Sache offensiv an. Er lässt Spiegelmans mit dem Pulitzerpreis prämierten Comic gleich zweimal innerhalb seiner autobiographischen Geschichte auftauchen. Zudem setzt Kichka andere Akzente als Spiegelman. «Zweite Generation» ist kein Comic über den Holocaust. Er erzählt wie das Thema Holocaust Kichkas Kindheit und jene seiner drei Geschwister überschattet hat. Sein schwarzweisser Zeichenstil - irgendwo zwischen Robert Crumb und André Franquin - passt durchaus zum sperrigen Thema, das er mit grosser Offenheit und menschlich sehr rührend erzählt.




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